Mittwoch, 18. Januar 2017

Physische und emotionale Beschränkungen eines buchstäblichen Käfigs...22.Januar: Internationaler Tag der Solidarität mit gefangenen Transgender....




Repression betrifft uns alle.Wir wollen hier jedoch über die Repression gegen Inter und Trans sprechen.Damit meinen wir alle die, die nicht in das Zwei-Geschlechtersystem von „Mann-Frau“ passen – weil ihr Körper nicht eindeutig männlich oder weiblich angesehen wird oder weil sie sich nicht so identifizieren… zur zeit werden Intergeschlechter in Deutschland mit der Situation konfrontiert, juristisch nicht anerkannt zu sein, medizinisch als krank zu gelten usw. ….Menschen, die nicht eindeutig als Mann oder Frau geboren werden,stören die Ordnung und sollen durch Operation oder Therapie angepasst werden.

Immer wieder wird behauptet, es gäbe eine Natürlichkeit von genau zwei Geschlechtern, dabei wird dies durch Gewalt hergestellt, durch Zwangsoperationen an intergeschlechtlichen Kindern, durch das Katalogisieren (also das für krank erklären bei Inter und Trans), durch das unsichtbar machen und Ignorieren von allen, die abseits von „Frau“ und „Mann“ existieren.

Wenn dann Papiere und das Aussehen scheinbar nicht zusammenpassen, kann das zu Reaktionen von dümmlichen Witzen bis hin zu Übergriffen führen.
So finden erzwungene Genitaluntersuchungen durch Polizist*innen im Gewahrsam mit dem Vorwand statt, die Geschlechtsidentität festzustellen. Es liegt durchaus im individuellen Ermessen der jeweiligen Polizist*innen, wenn Name und/oder Geschlecht in Ausweisdokumenten ihrer Einschätzung nach nicht zu dem Aussehen bzw. der selbstbestimmten Geschlechtsidentität passen, ob dies mit Gewalt überprüft wird.




Obwohl jedes hunderste Kind als Inter zur Welt kommt, wird in die offiziellen Dokumenten, in öffentlichen Toiletten, Umkleidekabinen von Bädern und Sportvereinen, Bekleidungsgeschäften usw. so getan, als gäbe es nur Männer und/oder Frauen --- so z.b. auch im Knast.

In Deutschland können Menschen nicht selbst wählen, in den Männer oder Frauenknast zu kommen.Das entscheidet hier allein der Personenstand und obwohl Knast immer Scheisse ist, bedeutet es daher, das es für Inter und Trans noch einmal besonders unangenehm werden kann.

 Wenn sie z.B. im Männerknast landen, aber als eher weiblich gesehen werden und sie sich auch so identifizieren. Vor allem Transfrauen, die im Männerknast landen, sind immer wieder von Übergriffen und sexualisierter Gewalt getroffen.


Also, wenn wir gegen Repression auf die Strasse gehen, dann lasst uns auch gegen die Repression des Zweigeschlechtersystems demonstrieren – im Knast, in der Psychologie, in der Medizin und vor allem in den Köpfen.


(aus einem Redebeitrag vor der JVA Ossendorf)











Als „Queers“ kennen wir den Untersuchungsterror, Verachtung und Isolierung; Durch die Gesellschaft wurde uns allen die Möglichkeit verwährt, wenigstens ein Teil unseres Lebens so zu gestalten, wir es leben wollen. Für Transgender, schwule und lesbische Menschen in Gefängnissen sind diese Probleme verdoppelt;  durch die physischen und emotionalen Beschränkungen eines buchstäblichen Käfigs. Seit Jahrzehnten zeigen frühe Queer- AktivistInnen aktive Solidarität und Unterstützung für ihre inhaftierten Brüder und Schwestern – sie schrieben Briefe, hatten Märsche und forderten nicht nur mit Respekt und Würde behandelt zu werden, sondern ihre totale und bedingungslose Befreiung. Schwul, lesbische sowie Transgender-Gefangene haben sich untereinander und gemeinsam mit der Welt außerhalb organisiert. 








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