Montag, 14. Dezember 2015

Texte der Gefangenenbewegung: 1. Lumpen im Schliessfach - Peter Paul Zahl



Den folgenden Text schrieb
             

                                                            Peter Paul Zahl 


                                                             


 1976, in einer Zeit wo der Knast Alltag war in bestimmten Stadtteilen, in den Wohn-und Arbeitsgemeinschaften und Kommunen, wo sich Fabrik, Uni, Stadtteil zusammentrafen, die Automatenknacker, die Ex-Junkie und Ex-Prostituierte mit der Soziologiestudentin, der Gelegenheitsarbeiter – eine(r) war immer gerade im Knast – und es wurde täglich gestritten, geliebt, gelebt -  draußen;  sich bekämpft und solidarisiert -  drinnen wie draußen –; nie war die politische Linke so nah an der Wirklichkeit, nie wieder so „umstürzlerisch“ mit den „Kriminellen“ und „Lumpen“ verbunden und verwickelt – heute sorgt sie sich um die Ko-operation mit Staat und Justiz, um gar nicht erst in den Knast und damit in Kontakt mit den anderen zu kommen – der Kontakt draußen ist ja schon erfolgreich die letzten Jahre abgebrochen, distanziert, denunziert worden.

Peter Paul Zahl plädiert in seinem Text für eine gegenseitige Solidarität, eine kollektive Lösung, ihm schwebte damals noch die Vision der „Gesamtarbeiter*innen“ vor – also der oben erwähnten Einheit von Fabrik, Uni, Stadtteil, im Sinne eines daraus gewachsenen „Klassenbewusstseins“ --- für ihn war das „Lumpenproletariat“ nicht die „neue Herrenklasse“, wie es dem damaligen „Gefangenenrat Frankfurt“ vorgeworfen wurde. (Vorgeworfen übrigens von vor allem denen, die sich in ihrer Rolle des „Führers“, und eben dieser Mitgliedschaft einer „Herrenklasse“ nicht mehr ernst genommen fühlten und denen kein Verständnis mehr entgegengebracht wurde, wenn sie „vom richtigen Zeitpunkt“ und „ ihr seid noch nicht so weit“ faselten ).

Vieles in dem vorliegenden Text ist auch heute noch aktuell – wir haben versucht, einige dieser Themen besonders hervorzuheben und mit *) zu versehen

Abolisha Dezember 2015





Lumpen im  Schließfach


I

Im „3. Reich“ wurde nicht nur die „klassische“ Arbeiterbewegung zerstört. Zerschlagen und ausgelöscht wurden auch die organisierte Unterwelt und ihre Subkultur (z.B. Ring- und Sparvereine). Entgegen aller anders lautenden Propaganda aber sank die „Verbrechensquote“ im Tausendjährigen Reich nicht: Sie stieg, relativ und absolut. Der schöne Schein wurde durch Verschweigen in den Medien und durch Goebbels`sche Propaganda verbreitet.

Wie die klassische Arbeiterbewegung verlor das Lumpenproletariat sein kollektives Gedächtnis. Es ist nahezu geschichts- und traditionslos, unstrukturiert. Erst Ende der 60er Jahre eroberten Multis den Markt, vornehmlich in den Bereichen Drogen, Waffen, Antiquitätenhehlerei, Prostitutionskontrolle und Racketteering. Ihre höheren Chargen und Manager sind in bundesdeutschen Knästen so gut wie nicht vertreten – sie haben gute Beziehungen zu Kapital und Staat, ausgezeichnete Rechtsanwälte und operieren transnational.

Exkurs 1

Waisenheim mit Fliessbandabfertigung; Kindergärten mit 30 bis 40 Minimenschen auf einen weiblichen Feldwebel; überfüllte Schulklassen; unzureichend ausgestattete „Sonderschulen“; vollgepropfte Erziehungsheime mit etwa 50 000 „Zöglingen“, von den 50 % zu „Verbrechern“ erzogen werden; 







Lehrjahre mit 1 000 000 Verstößen gegen das Jugendarbeitsschutzgesetz pro Jahr;Bundeswehr;
 Trabantenstädte; Slums und Asyle; Wohnsilos; Fließbänder; Diskotheken; Pfaffe und BILD; Kleinstwohnungen als Familiengrüfte; Arbeitsämter; Sozialämter; Bullenreviere; überfüllte Knäste; Krematorien: Sozialisationsagenturen.








II


Wenn ich einen meiner Brüder hier bitte, seinen Lebenslauf für mich aufzuschreiben, weigert er sich meistens: „ Ich erzähl ihn dir, dann kannst du ja schreiben.
Beharrt man auf seinem Wunsch, dauert es sehr lang, bis man den, zumeist sehr lakonisch-kurzen Bericht in Händen hält. Und auch dann wird man aufgefordert, ihn zu korrigieren, ihn auf keinen Fall in der Form zu übernehmen. „Die Schulbildung, weißt du“.

Das Erstaunliche ist dann immer die Form der Aufzeichnung: habe ich den Bruder als talentierten Erzähler, großartigen Schilderer, komischen Interpreten kennen gelernt, sind seine Aufzeichnungen im „amtlichen“ Stil gehalten. Die Sprache hat sich völlig verändert. Der Lebenslauf ist übersetzt, frisiert. Er ist geschrieben – in der Sprache der Herrschenden.

So etwas wie Lebensläufe fordern Behörden, Richter, Gutachter an. Deren Sprache will gelernt sein, wie Latein, Englisch, Kisuaheli. Ein Lebenslauf ist ein Dokument, ein verräterisches Stück Akte für die Justizmaschinerie. Die hinter der Barriere, die Justizpfaffen in Schwarz, diktieren, was geredet und geschrieben, wie geredet und geschrieben wird, ob der Unterworfene überhaupt reden darf.

Will er reden, hat er die Sprache der Anderen zu benutzen. Benutzt er die Sprache der Anderen, entfremdet er sich gegenüber sich selbst und seiner Klasse. Die Sprache der Anderen sprechen heißt: sich aufgeben. In der Sprache der Herrschenden in Schwarz existieren Worthülsen wie: „Kriminelle Energie … in dubio contra reum … Täter … eine fremde, bewegliche Sache, in der Absicht … Strafprozessordnung … widerrechtlich angeeignet … infam, tückisch, haltlos … Vorsatz, bedingter Vorsatz … psychiatrisches Gutachten … quid pro quo … empfindliche Strafe geeignet … keinerlei Einsicht“  usw. usf.
Es ist die Sprache der Kolonialherren. Sie verlangen, dass die Eingeborenen ihre Sprache sprechen. Tun sie das nicht, werden Dolmetscher, Kapos und Hilfssheriffs (Pflichtverteidiger) beauftragt, die Interessen der Eingeborenen(Mandanten) zu vertreten.


Exkurs 2

Wir sitzen alle in einem Boot; geht es der wirtschaft schlecht, geht es uns allen schlecht;das tut man nicht; du kriegst gleich eine; frag nicht so viel/so blöd; so war es schon immer; stell dich nicht so bekloppt an; das wird sich nie ändern; der Mensch ist schlecht/des Menschen Wolf; die Kleinen sind immer die Angeschmierten; doof bleibt doof, da helfen keine Pillen;sei nett zueinander; du sollst nicht stehlen, nicht ehebrechen, fluchen; Geld regiert wie Welt; du sollst Vater und Mutter ehren; Geld arbeitet; tanz nicht aus der Reihe; wie siehst du denn wieder aus?; da kann man nichts machen; die machen sowieso, was sie wollen; Heil Hitler, Grüß Gott; Mahlzeit; das können wir uns nicht leisten; 


immer schön bescheiden bleiben/ in reih und glied; das kriegt man Rückenmarkschwund von; das ist pervers; das tut man nicht; du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Kind, Kuh, Esel, Fabrik, Mercedes, Swimming pool; lieber tot als rot; immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben/ auf dem Boden der fdGO; mach keine Zicken; hast du was, bist du was; pass auf bei den Katzelmachern; Itaker klauen; alle Türken haben Messer; die wollen uns bloß die Arbeitsplätze wegnehmen; die wollen alles zerstören, was wir nach dem Krieg aufgebaut haben; die sollen studieren und nicht demonstrieren; du hast Recht, und ich habe meine Ruhe; unsereins zahlt immer drauf; geh mal zum Frisör; selbst bei den Graugänsen ist das so; für Kaiser, Führer, Gott und Vaterland, für die freiheitlich-demokratische; es wird immer ein Oben und ein Unten geben; bei deinen Schulden würd ich aber nicht so die Schnauze aufreißen; was willst du eigentlich, uns geht’s doch gut; die gehören alle ins KZ/Arbeitshaus/Lager; davon verstehst du nix; nun halt mal endlich deine Schnauze: Sprüche





III

Knast: die kapitalistische Gesellschaft im Kleinen
Knast: Hauptkampflinie an der Inneren Abwehrfront.
Knast im Imperialismus: in Beton gegossene Gigantomie, Kulturdenkmal, Stein gewordene Isolierung, Schließfach auf Schließfach, Schließfach neben Schließfach –architektonische Selbstdarstellung der Konkurrenz-Bourgeoisie.
Knast heute: die beste, die genaueste aller möglichen (Kauf-und Verkaufs-) Welten.
Knast: von perversen Architekten ins Gelände vor den Toren der Stadt gekotzte Verdinglichung.
Knast: Sichtbares Symbol der Zwei Ehernen Gesetze:
            Mehrwert schaffen und Eigentum achten!!!







Exkurs 3

91 % der Richter entstammen der Mittelschicht, nur 1 % der unteren Unterschicht
99 % der Angeklagten kommen aus der unteren Unterschicht, davon haben 96% nur eine Volksschule oder Sonderschule besucht … (1973, Rasehorn, Richter am OLG Frankfurt/M.)


Exkurs 4

Schläge, Vorwürfe, Keifen, Schreien, Tadeln, In-die-Ecke-stellen, Betenlassen, Fesseln, Stubenarrest, Putzlappen zählen lassen, Prüfungen, Eignungstests, Zeugnisse, Ermahnungen, handgeschriebene Lebensläufe, Intelligenztests, Gutachten, Mahnungen, Zahlungsbefehle, Rechnungen, Prügel, Ratenverpflichtungen, verunglückte Interrupti, Aufgebote, Razzien, Prügel, Lebensversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Haftpflichtversicherung, Niedrigerstufen, Versetzungen, Eliminierungen, Rationalisierungen, Sitzen bleiben, Vorstrafenregister, Arbeitslosigkeit, Vorstrafenregister, polizeiliche Führungszeugnisse, Arbeitsbescheinigungen, Mieterhöhungen, Akkord – Refa, MTM – Gewerkschaftsbeiträge, Kirchensteuer, Alimente, Gerichtskosten, Vorstrafen, Prügel, vorläufige Verhaftungen, fehlender Arbeitsschutz, fehlender Mietsschutz, Urteile: „Sachzwänge“, Sachen und Zwänge.


IV

Die von Numerus clausus, Berufsverbot, Hochschulrahmengesetz, Maulkorberlass, grandioser Perfektionierung der Unterdrückungsmaschinerie gelähmte, entsetzlich schnell gealterte Neue Linke hockt hinter den Schreibtischen und baut ihre Popanze auf, setzt auf Mythen: „das“ Proletariat – das wahlweise aus Facharbeiterschaft oder mobilem Massenarbeiter besteht – „die revolutionären Portugiesen“ oder gar den „Lumpen“. „Der … das … den“ gibt es nicht, gab es nie. Klassen konstituieren sich im Kampf. In einem Marxismus, der wieder zur Theologie degenerierte, wird Klassenanalyse entweder zum Wunschdenken oder zum platten Objektivismus.




Arbeitsteilung in Fabrik, Universität, Schule und Knast ist unaufgebrochen – Voraussetzung der Vorherrschaft des Kapitalverhältnisses: Heterogenität. Wir finden vor: Technologen, Angestellte, Ingenieure, Meister, Vorarbeiter, Facharbeiter, Fachhilfsarbeiter, dann die Mülleimer, und hinter den Mülleimern Frauen, unqualifizierte Jugendliche, die Nigger aus Anatolien, dem Mezzogiorno, Andalusien.* Im Knast finden wir: rebellische Lumpenbourgeoisie, angepasste Lumpenbourgeoisie,  entwurzelte Arbeiter, von zyklischen Krisen kriminalisierte Kleinbürger, deklassiertes Proletariat – und die Nigger unter den Knackis, jene, die von ihrer Klassengeschichte her noch nie in den Produktionsprozess eingegliedert waren, jene fünfzig Prozent der Heimkinder, deren Sozialisationsprozeß Verbrechen ist und „Verbrecher“ macht.* Ulrike Meinhof: „Hier hat der Staat Erziehungsmonopol. Hier redet ihm keiner bei der Erziehung drein. Hier zeigt er, wie er sich Erziehung vorstellt“ ….

Es sind die letzten, die immer wieder beschworen werden, sie sind der „Bodensatz“ mit seiner „Arbeitsscheue“, nichtsdestotrotz aber voller „krimineller Energie“, die Heim, Knast, Heim, Knast kriegen. Monate, Jahre, Jahrzehnte, Sicherungsverwahrung, deren Jahre im „großen bunten Knast“ draußen auf Dauer weniger ausmachen als die Jahre in Lager, Heim, Asyl, Knast, KZ.
Die „Rückfallquote“ des BRD-Vollzuges beträgt zwischen 80 und 90 %. „Resozialisierung … Rehabilitation … Wiedereingliederung“  - Gewäsch, Propaganda, Augenwischerei. Der moderne Vollzug in der Bundesrepublik orientiert sich an den USA, nicht an Schweden – abgesehen davon, dass die Gehirnwäsche und deren Propagierung in Schweden zum Ausgefeiltesten zählt, was es auf diesem Gebiet gibt.

Die Zukunft des Vollzugs in der BRD heißt: Attika.




V

Um im Knast zu überleben, entwickelten die Knackis in Jahrhunderten ihre Kultur. Und weil sie unterhalb der „Gesellschaft“ ansässig sind, heißt ihre Kultur „Subkultur“. Diese Kultur entwickelte die zum Über – Leben notwendige Formen des „ Unter- Lebens“.* Der Knast spiegelte in verzerrter, aber wahrhaftiger Form die Gesellschaft wieder, ihre Arbeitsteilung, ihre Hierarchie, ihre Laster, Tugenden, ihre Entfremdung und Verdinglichung*. Er spiegelte sie wieder – und wies über sie hinaus: Knast war die auf den Begriff gebrachte, ihrer Ideologien beraubte Gesellschaft. Knast: Dritte Welt in den Metropolen. Das Leben eines Knackis ist ein Dreck wert – er schafft keinen Mehrwert, oder wenigstens so wenig, dass sein Leben durch den Schornstein gejagt werden kann, erfüllt es gewisse Minima nicht – es gibt ja genug von ihnen. Dritte Welt in der Ersten Welt bedeutet: pure Unterdrückung in tausenderlei Formen, vorkapitalistische Befehlsstrukturen, Dressur, Verachtung, Heranziehung eines beliebig austauschbaren, angepassten, schleimigen Menschentypus: der Uncle Tom. Das Versagen der Resozialisations- Agenturen seit Jahrzehnten bedeutet, dass der Strafzweck, die Züchtung einer des Rückgrats beraubten, kriechenden Rasse, nie erreicht wurde, nicht erreicht werden kann. Sie wird nie erreicht, nicht in Kumla, Schweden, der völligen Antizipation des Großen Bruders, wo sich Überleben nur noch auf Monitoren abspielt, nicht in San Quentin oder Attica, nicht in Carabanchel, nicht in Ossendorf, Bruchsal, Werl, Preungesheim, Stammheim, Stadelheim. Die verschiedenen Formen der Resozialisierung sind lediglich verschiedene Formen des kulturellen Genozids.

Im Knast sein – und überleben wollen, bedeutet, solange die Herrschenden nicht verschwunden sind, physisch und psychisch einfach weg: sich anpassen, Sich-anpassen bedeutet nicht „Opportunismus“, kann nicht moralisch gepackt, qualifiziert werden. Wenn du im Schließfach vegetierst, dein Leben immer einen Dreck wert war, wert ist, musst du mit dem Rücken zur Wand kämpfen, lächeln, heucheln, knicksen, deinen Diener machen. Die in der bürgerlichen Gesellschaft herrschende Vereinzelung wird im Knast von den Herrschenden in zunehmenden Maße strategisch und taktisch auf den Begriff gebracht: die Betonzelle(genormt) plus Differenzierung der „Behandlung“ gemäß den Anleitungen des menschenfeindlichsten Behaviorismus. In der Sicht der Herrschenden muss der Knacki eine durch ein Labyrinth hetzende, adrenalinverseuchte Ratte sein: irgendwo, am Ende der Irrgänge aus Willkür, Brutalität, Zynismus, Unlogik und Menschenhass, winkt die „Freiheit“: die Anpassung an die Maloche am Band.

Unterwirf dich oder verreck! Du hast die Wahl zwischen Valium und monitorüberwachter B(eruhigungs-)zelle, zwischen Angeschnallt werden und Schlagstock. Ohne das Maschinengewehr, den Karabiner, die Arsenale, ohne militärtaktische und strategische Begriffe lässt sich ein Knast nicht denken, ohne sie ist er absolut unglaubwürdig.

Man verfeinert zurzeit nur das Instrumentarium: heutige Rollkommandos beherrschen das Zusammenschlagen der in ihren Stahlbetonschließfächern Wehrlosen ohne Zurücklassen von Spuren: Taek-won-do, beidhändig auf die Ohren, seitlich am Hals, Innenseiten der Oberschenkel und –arme, auf Leber, Milz etc. Stellungnahme des Bundesrates zu den geplanten Strafvollzugsgesetzen: Vorschlag, statt der Knüppel die Spritze zu nehmen. Überschrift: Humanität. Realität: höhere Effizienz, weniger Aufsehen.

Andere Lähmungsschläge: Versagen von „Beschäftigung“ oder „Privilegien“, Kronzeugenpraktiken – die angewandt wurden und werden, schon lange bevor das dazupassende Gesetz geschmiert wurde – Aussicht auf Halbstrafe, Zweidrittelstrafe, Bewährung, Angst vor Sicherungsverwahrung (einer Einrichtung aus dem 3. Reich, die nur zu gern beibehalten wurde und bei weitem schlimmer ist als alte, hohe, aber zeitlich begrenzte Zuchthausstrafen).

Aus Amerika und Schweden übernahm man nur das Übelste, Menschenfeindlichste. Die „Knastexotik“ schwindet. Unterleben der Gefangenen wir immer unmöglicher gemacht: die Stationen oder Häuser der neuen Lager sind abgeschottet, das Leben ist bis ins letzte reglementiert. Jahrhundertalte Gewohnheitsrechte von Knackis – des „lieben Friedens willen“ von Kommandanturen früher oft großzügig übersehen, gewährt, manchmal gar gefördert – werden gekappt und liquidiert, die Repression ist wissenschaftlich verfeinert: statt Inquisitionsjustiz Isolationsfolter, statt offenen Totschlags das Treiben in den „Selbst“mord. Anfang 1973 machten in Ossendorf sechs Knackis Suizid. Das erspart die Liquidation. Gefoltert wird nicht aus Lust oder Spaß – Lust ist strafbar, der Sadist aus Anlage kommt selber hinter Gitter – sondern maschinell, institutionell.

Das prägt die Umgangsformen: die Isolation des Einzelnen führt zur Paranoia. Kamera, Monitoren, Kalfaktoren, Spitzel werden aufeinander abgestellt. Das von frühester Jugend an natürliche Verhältnis zur Gewalt, zur Abreaktion von Aggressionen – auch und gerade untereinander – wird vorsätzlich und kalt zerstört. Konnte man sich früher noch mit Wärtern oder Mitgefangenen keilen – es ist keine Schande, von sechs bis zehn Grünen mit Knüppeln zusammengewichst zu werden, „aber so zwei, drei nehm ich mit“ – kommt man heute vor den Richter: Widerstand gegen die Staatsgewalt. Das eskaliert sich, gibt Stempel in den Akten, führt schnell zur Sicherungsverwahrung …. Früher gingst du so oft du konntest zum Arzt, zum Zahnarzt, zum Friseur, zum Fürsorger, zum Pfaffen, in die Kirche – dort waren die Informations-und Warenbörsen, wurde gemaggelt und gemauschelt, wurden Pornos und Tabak“koffer“ getauscht, wurden Tipps gegeben, Zeugen auf-oder abgebaut, Verteidigungsstrategien entwickelt, Streiks und Bambulen geplant: das ist vorbei, die „Vorführungen“ finden in kleinstem Kreise statt, die Gänge und Galerien sind zu räumen, die toten Ecken und Winkel sind inzwischen überwacht, und in der Kirche sitzt du vereinzelt mit drei Mann auf einer riesigen Betbank, misstrauisch von lauter Grünen belauert.




„Papillon“ ist tot. Die „Verrohung des Franz Blum“ ist Exotik, die im Schwinden begriffen ist. Heute liest der goldrandbewaffnete Lagerkommandant (Verwaltungsjurist) schmunzelnd Fallada und „Franz Blum“ oder Charrieres Eskapaden – und lässt denjenigen, der noch auf Flucht sinnt, jahrelang in den Tigerkäfig, die Isolationsfolter, die Spezial-Stahl-Beton oder rundumverglaste Zelle stecken …

Der Knast des Spätkapitalismus räumt zügig mit der „Exotik“ auf. Aus dem Zuchthaus wird die „Vollzugsanstalt“, aus der mosaischen Rache wird die „Behandlung“, aus dem efeu-überwucherten, düsteren Backsteinbau, sternförmig angelegt, wird das klinisch saubere Abbild der Trabantenstadt: der Betonkoloß. An die Stelle des Schlags aus dem Handgelenk mit dem Schlüsselbund trat der Becher Knastkaffee mit einem winzigen Tropfen der Pharmaindustrie. Aus dem uniformierten, angesoffenen Sadisten wird der penible Weißkittel, der seinen „Probanden“ betrachtet wie ein Insekt unter dem Mikroskop. Der Knast von 1974 und danach rottet Sprache, Kommunikation, Interaktion, Solidarität aus. Er ist die Vorwegnahme des Grossen Bruders für die Gesamtgesellschaft. 1984 aber, und das ist das Beruhigende, ist gleichzeitig auch vorkapitalistisch, feudal, mittelalterlich. Produktivkräfte und Herrschaftsform fallen auseinander. 1984 dauert nicht lange


Exkurs 5

…. Wenn die Herrschenden nicht mehr so können, die Beherrschten nicht mehr so wollen – Vorzeichen: Schwund der Massenloyalität, Ansteigen der Kriminalität. Feuer, Terror, Alarm ! Polizei !!!

*Da brechen welche aus. Da machen welche nicht mehr mit. Da werden Gesetze, Tabus gebrochen. Vor der Revolte die Phase des Kannibalismus: die untersten Klassen und Schichten fallen übereinander her.*

Reichtum, immer öffentlicher sichtbar, verliert seinen protestantisch-metaphysischen Charakter. Hinlangen. Sich seinen Teil holen. („Die Deutschen, ein Volk der Vorbestraften?“) Über siebzig Prozent oder mehr der Knackis sitzen wegen Diebstahl oder ähnlichem.

Die Lumpen, so die Herren Marxisten, sind keine Bündnispartner. Abschaum, fehlendes Klassenbewusstsein, „Lumpenproletarischer Strich statt proletarischer Linie“(Berliner Extra-Dienst). Die Spaltung der Beherrschten durch die Herrschenden wird vertieft und verinnerlicht. Man spaltet, statt zu einen. Der Proletarier und sein in Akademikergehirne exiliertes Bewusstsein: edel, hilfreich und gut. Schiller, nicht Marx. Merken nicht, wie versumpft, wie bürgerlich sie geworden sind. Lenins Vorwurf gegenüber der Sozialdämokratie, Hort der Arbeiteraristokratie zu sein, trifft nun Neo-Leninisten. Fleißig, ehrlich, markig … Edelkommunisten und Edelkapitalisten und Edeljournalisten in einer Front.

Die Vulgärmarxisten – man fischt immer nur die Zitate aus den blauen Bänden, die einem ins Konzept passen! - : „Lumpen werden in Krisenzeiten gegen das Proletariat eingesetzt“. *Wessen Söhne aber die Offiziere, Unteroffiziere, Zeitsoldaten der Bundeswehr. Grenzschutz oder Polizei? Wessen Söhne die Zeitnehmer, die REFAschisten, die Streikbrecher, die Werkschützer, die Verfasser der Lehrbücher? Die SA – eine Lumpenorganisation? Die GSG 9 – alles ehemalige Obdachlose?*







*Wer macht die Krise, und wer arbeitet mit ihr? *Wer treibt die von ihr Betroffenen zu Hitler, Mussolini, Filbinger, Dregger? Wer lernt nicht dazu – 1932 in Berlin, Anfang der Siebziger in Reggio, Calabria.?

*Diebe, Mörder, Betrüger, Räuber? Die Herren Vulgärmarxisten besitzen die Chuzpe, nach unten zu gucken, suchen sie welche. Statt nach oben.* Die Geschichte der klassischen Arbeiterbewegung ist die Geschichte der ihrer Mythen. 1933 war die Märchenstunde vorbei.

Und nimmt man ihn zur Kenntnis, den Lumpen, den Erniedrigten und Beleidigten, den Deklassierten, denjenigen, den man mit Karabinerkolben in die Produktion trieb und treibt, den Nigger in seiner ständigen – und stummen – Revolte, dann braucht er „Führung“. Durch wen? Durch die Partei der Arbeiterklasse. *Merke: ein Mob von Lumpen mit einem Politologen an der Spitze ist kein Mob mehr. Ein Mob von Deklassierten in der Revolte, mit sanfter Hand auf harmlose Abwege, in Reformsackgassen geleitet, durch eine andere Partei der Arrrrbeiterklasse, ist kein Mob mehr. Sondern eine Gruppe „empörter Bürger und Demokraten“. *

 So einfach ist das. Die Massen von Lumpen auf dem Friedhof Pere Lachaise, 1871, von Spanien 1936, von Chile in den Poblaciones, sie haben keine Geschichtsschreiber. Die Geschichte der Beziehungen des Proletariats und seiner Organisationen zum Lumpenproletariat ist die Geschichte der Mythen. Und der Instrumentalisierung. Die Vertreter von Lohnarbeit und Kapital stecken in einem System. Kapitalismus – das bedeutet immer Selektion, sei es an der Rampe in Auschwitz, sei es mit Zeugnisnoten. Bei den Aufständen des deutschen Proletariats blieben die Zuchthaustore geschlossen. Das Prinzip der Selektion blieb undurchbrochen.* Wer nur „Freiheit für alle politischen Gefangenen“ fordert, selektiert, hat das Gesicht seiner Gegner angenommen.*

Die Aufhebung der Spaltung der Beherrschten kann somit keine taktische Frage sein, sondern ist Voraussetzung und Bestandteil revolutionärer Strategie.





VI

Im Knast duzen wir uns

Auch im Knast „gesellt sich gleich und gleich“. Beim „Hofgang“ und in der Freizeit tun sich Junkies mit Junkies zusammen, die Penner mit den Pennern, die Türken mit den Türken, die tätowierten Villenmarder mit ebendiesen, die Langhaarigen mit den Langhaarigen usw. Aber: allein durch die räumliche Nähe, Drohung durch „Sicherheit und Ordnung“, die Kasernierung mischen sich die Gefangenengruppen. Die hergebrachte Subkultur weicht auf und macht einer anderen, neuen Platz. Das zumeist aus dem Jiddischen stammende Rotwelsch der alten Knastologen verarmt einerseits, wird andererseits durch Vokabeln aus der Rauschgift-und Politszene angereichert. Das Klopfalfabet kennt fast keiner mehr. Dafür aber kennen heute die Einbrecher und Diebe die Wirkung von Spasmo-Cibalgin* (fünf Zäpfchen gleichzeitig in den Arsch schieben und „Abfahrt“)(*Schmerzmittel, 2003 vom Markt genommen, RadChif)), von Valium und Dope. Karten und Glücksspiele haben nicht mehr die hohen Einsätze wie früher. In den neuen Lagern zerbricht die alte Hackordnung; die Hierarchie der Knackis zerfällt zunehmend. Zinssätze bei Verleihgeschäften sinken. Die Ausplünderung der Ärmsten durch die Armen vermindert sich, die Terms of trade, die Regeln des „Maggelns“ werden fairer.

Viele trauern den „guten alten Zuchthäusern“ nach. In Lagern wie Ossendorf verzichteten viele auf Rechtsmittel wie Berufung oder Revision, der tödlichen Zermürbung durch Beton & klinische Sauberkeit & Sicherheit und Ordnung zu entkommen.

„Lieber scheiss ich im alten Klingelpütz aufn Kübel, als hier vor die Hunde zu gehen…“





Der Isolierung wird immer mehr eine politisch begriffene Solidarität entgegengesetzt: Hungerstreiks in Preungesheim und Tegel, Bruchsal und Butzbach, Ossendorf und Mannheim erkämpfen manchmal winzige Zugeständnisse. Der Reform der Arbeitsorganisation in einigen Lagern – Einführung von Stempeluhr und Stundenlohn (zwischen 28 und 58 Pfennig) – entspricht ein neuer Gefangenentypus: Wer den Knast zur Fabrik macht, macht die Gefangenen zur Klasse, die sich organisiert, zu sich findet, die Kampfformen des Proletariats entdeckt: Streik, Boykott, Sabotage.

Mit dem Ethos des Facharbeiters, der domestizierten und in Reformparteien organisierten Arbeiteraristokratie, hat man nicht viel am Hut. *Die Kämpfe des kasernierten und nicht-kasernierten Lumpenproletariats werden militanter sein als die des mobilen Massenarbeiters. Nicht aus „Vergnügen“, sondern aus Wut. Wem sozialer Aufstieg versperrt ist, kommt (praktisch) nicht dazu, ihn mit Emanzipation zu verwechseln. Wer die Gesetze des Dschungels in ihrer totalen Härte kennen gelernt hat, wird die Härte des Dschungels in den Kampf tragen.*

Berufsverbot? Man hatte nie einen Beruf, oder wenn man einen hatte, war er es nicht wert, ihn zu verteidigen. „Kampf dem Abbau der demokratischen Grundrechte“? Man besaß nie welche, die „Demokratie war noch nie zu uns heruntergestiegen“( Gefangenenrat).

Unterdrückung, Repression, Tränengas, Minenwerfer, Polizei, Grenzschutz? Klassen-erfahrungen, seit man aus dem Mutterleib kam.

Keine andere Klasse wird sich für die Zerstörung von Reformillusionen derart hart rächen wie die der Lumpen. In keiner anderen Klasse waren Reformversprechen auf einen solchen Hunger gestoßen. Die Klasse, die wirklich nur noch ihre „Ketten zu verlieren“ hat, wird immer größer. In den Metropolen, diesmal. Die herrschende Klasse führte gegen die Lumpen schon immer Krieg. „Das Lumpenproletariat, diese Horde von Ausgehungerten … bildet eine der spontansten und radikalsten unter den revolutionären Kräften eines kolonisierten Volkes.“ (Fanon)






Die Verschärfung der Krisen des Weltkapitalismus führt zwangsläufig zu einer immer größer werden Kolonisierung des Volkes – in den Metropolen.



Erst die Vertiefung der Spaltung zwischen den Triebkräften der Sozialen Revolution durch eine elitäre Ideologie treibt die Lumpen dazu, Handlanger der Konterrevolution zu sein.

„Marxisten mögt ihr sein. Aber keine Revolutionäre“, schleuderte der Frankfurter Gefangenenrat den theoretischen Saubermännern in der Linken entgegen. Die Einigung der Volkskräfte und die praktische Anwendung der Solidarität sind Prozesse. In widersprüchlichen Lernprozessen vollzieht sich zurzeit, langsam aber stetig, die Bewusstwerdung der Lumpen in den modernen bundesrepublikanischen Zwangslagern. Wer diese Prozesse stört, hilft den Herrschenden. *Wer Solidarität instrumentalisiert, besorgt das Geschäft der Kolonialherren. Solidarität ist unteilbar, oder sie ist nicht*. Der sich entwickelnde Kampf der Lumpen zum Klassenkampf hin macht Solidarität sinnlich erfahrbar – und setzt sie voraus. Aktiv werden heißt für die Lumpen, das „einzige Mittel zu ergreifen, um vom tierischen Zustand zum menschlichen Zustand zu gelangen“, heißt „ nicht, Politik machen“ (Fanon). Die aktive und solidarische Unterstützung des Kampfes der Lumpen ist für andere Teile des revolutionären Subjekts, des „Gesamtarbeiters“, unabdingbar und lebenswichtig.





Eine „Gewaltfrage“ gibt es für die internierte Klasse nicht. Gewalt ist absolute Praxis, Klassenerfahrung, Klassenalltag. Mehr als alle anderen Klassen weiß das Lumpenproletariat, dass „zwischen Unterdrückern und Unterdrückten keine Frage gelöst wird, es sei denn durch Gewalt“(Fanon). Wer sich nicht die Hände schmutzig machen will, hat gar nicht erst vor anzufangen. Die Lumpen gehören nicht zu denen, die vor Dreck Angst haben. Ihre Perspektive kann auch nicht mehr sein, individuell befreite Sklaven, Freigelassene zu werden. Da hat das Kapital die Schranke gesetzt.

*Das Lumpenproletariat braucht keine „Führer“ aus anderen Klassen, es braucht auch keine Sprüche oder weisen Ratschläge. Es braucht unabdingbar die Solidarität, die organisierte Hilfe jener, die an einer völligen Umwälzung der Welt interessiert sind. Um das „Gewaltverhältnis“ umzudrehen, bedarf es praktischer Mittel. Dann „kommandiert Freitag, und Robinson muss schanzen“ (Engels). Die ständige „Frontexistenz“ (Marx) des Lumpenproletariats lehrt es, welcher Mittel es bedarf. Darüber hat es keine Illusionen. Das unterscheidet Lumpenproletariat von der Lumpenbourgeoisie. Solidarität lernen müssen wir alle.

Knast stellt die genaueste aller möglichen besten (Kauf-und Verkaufs-)Welten dar. Wer im Knast ist, hat gegen die Ehernen Gesetze verstoßen: Mehrwert schaffen und Eigentum achten! Individuell verstoßen. Diesen individuellen, bewusstlosen Protest organisatorisch auf den Begriff zu bringen, am Wesen zu rütteln, statt an Symptomen, dies ist ein langer, ungemein harter Lernprozess. Alles muss getan werden, diesen Prozess vorbehaltlos zu unterstützen, „drinnen“ wie „draußen“.

Wir nennen uns hier „Bruder“, nicht „Genosse“. Das rührt daher, dass zwischen Elbe und Wladiwostok das gleiche Knastsystem herrscht – und die Schließer und Kommandanten dort sich „Genossen“ nennen.





Noch ist Brüderlichkeit im Knast unterentwickelt. Knackis können und müssen von weiblichen Gefangenen lernen, deren Schwesterlichkeit weiter entwickelt ist – und sich nicht am Geschlecht festmacht (die Schließerinnen sind auch Frauen ….)


Die Zukunft des Vollzuges in der Bundesrepublik und Westberlin: Attica. Alles muss getan werden, die Opfer, die es in Attica gab, hier zu verhindern. Nicht dadurch, dass weniger oder gar nicht gekämpft wird, sondern dadurch, dass mehr und umsichtiger, illusionsloser gekämpft wird. Dazu ist es notwendig, dass alle Knast-und „Resozialisierungsgruppen“ der Linken sich bemühen, in ihrer Arbeit den Klassenzusammenhang der Knackis zu berücksichtigen, helfen, ihn wieder herzustellen. Fabrik, Uni, Stadtteil, Knast: eine Front. Der Gesamtarbeiter darf nicht kämpfen, wo der Klassengegner das Schlachtfeld lokalisiert. Krieg herrscht da, wo man ihn hinträgt. Aufbrechen heißt: heute aufbrechen. Nicht erst dann, wenn man Verlierer ist. Aufbrechen heißt: heute aufklären, miteinander reden, den Aufstand planen, schreien, nicht dann, wenn einem die Stimmbänder schon durchgeschnitten sind. Das Ziel setzt die Moral. Und:
Moralist sein heißt für den Kolonisierten etwas Handfestes: es heißt, den Dünkel des Kolonialherren zum Schweigen zu bringen, seine offene Gewalt zu brechen, mit einem Wort: ihn rundweg von der Bildfläche zu vertreiben.“ (Fanon)






Die BRD sei nicht 3.Welt? Der Kapitalismus nicht mit dem Kolonialsystem zu vergleichen? Die Knastkommandantur mit ihren Bütteln nicht mit der Fremdenlegion? Dann komm doch mal her. Oder bleib da, wo du bist – Mannheim und Stammheim in Potenz, Sétif, kommen bald zu dir. Was in Ossendorf, Santa Fu, Stammheim, Mannheim, Bruchsal vorgeht, ist nur die Antizipation dessen, was außerhalb von Ossendorf, Santa Fu, Stammheim, Mannheim und Bruchsal vorgehen wird.

Hier kommt man uns, wie man den Massen in der 3.Welt schon lange kommt. Italienische Arbeiter im „Heißen Herbst“ 1969 hängten bei FIAT dies Plakat auf: „Agnelli ! Vietnam ist hier, in deiner Fabrik.“

Schaffen wir zwei, drei, viele Vietnam….!

 (aus: Peter Paul Zahl: Die Stille und das Grelle, Frankfurt 1981)




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