Die beiden Begriffe stehen erst mal als Verknüpfung nebeneinander.ob zwischen den beiden ein Zusammenhang besteht, soll im folgenden herausgearbeitet werden.
Erst mal zu den einzelnen Begriffen:
Der Kampf gegen den Knast im herkömmlichen Sinne wird ausserhalb der Knastmauern von Anti-knastgruppen bestimmt. Diese stellen einen horizontalen Kontakt zwischen sich und den Gefangenen her und verändern dadurch vor allem die soziale Funktion der Strafe und des Strafvollzuges, in dem sie die Trennung zwischen den "Kriminellen" und den "guten Gesetzestreuen" aufheben und einige darüber hinaus durch ihre grundlegende Knastkritik auch die Absicht der Verschleierung,der Ablenkung von den Handlungen und Taten der jeweils Herrschenden und ihrer Verwalter durchkreuzen.
aber :Antiknastkampf, der die Gefangenen und das Gefängnis ins Zentrum stellt, dreht sich um sich selbst und lässt die Gefangenen weiterhin in der Isolation in der Trennung...hier gilt es sich stattdessen auch an die zu wenden, die ausserhalb der Mauern sind und darauf hinzuweisen, dass heute durch die permanenten Strafverschärfungen und der Kriminalisierung schon der kleinsten Abweichung sie selbst wirklich nur eine Mauer vom Knast entfernt sind...indem wir uns einfach die Prinzipien ansehen, die das Gefängnis bedingen....die des Bestrafens...
diese Prinzipien bleiben , ob nun die knäste reformiert werden oder gar abgeschafft...
...denn unser ganzes Leben lang werden wir mit Gesetzen, Normen, Ünterdrückungsverhältnissen konfrontiert und gehindert...und um dies aufrecht zu erhalten dient die STRAFE als Klammer, als Stärkung in den jeweiligen Gemeinschaften, auch oft in Basisgruppen bis hinein in linke Kreisen und Kollektiven..Abweichungen und Verstösse gegen die jeweilige Ordnung müssen mindestens mit Ausgrenzung rechnen..also anderen überlassen mit den Betreffenden fertig zu werden
Zum Begriff: Transformative Gerechtigkeit....wir alle kennen die herkömmliche, vertikale Gerechtigkeit, die die auf Justiz und Strafe aufgebaut ist, Gerechtigkeit als Vergeltung...
hier interessiert aber die Horizontale, die durch die Interaktion hergestellt wird, durch den täglichen sozialen Austausch zwischen den Menschen...und unter " Transformation" kann "schrittweiser Übergangsprozess" verstanden werden...
Transformative Gerechtigkeit original "transformative justice" als Vision als Idee wurde von verschiedenden Gruppen aus sozialen Bewegungen in den USA entwickelt, die eine Sicherheit innerhalb ihrer Gemeinschaften jenseits von staatlichen Institutionen aufbauen wollten...sie arbeiteten dabei mit Antiknastgruppen und Organisationen der " people of color" zusammen und bewirkt in der Praxis, dass vor allem gewaltausübende Personen sowie deren Umfelder und Gemeinschaften lernen können/sollen, Verantwortung für die ausgeübten Handlungen zu übernehmen...abseits jeglicher Eingriffe staatlicher Gewalt....
sie befasst sich also nicht nur mit der eigentlichen Tat, sondern auch mit deren Ursachen und Zusammenhängen. Die jeweilige Person, die die Tat begangen hat, ist zwar verantwortlich dafür, aber eben nicht allein. Abseits von Strafe und Bestrafung gilt es für die entsprechende Gemeinschaft, Strukturen herauszuarbeiten, die diese Tat begünstigt oder gar legitimiert hat, um dadurch die Bedingungen zu verändern, die die Tat ermöglicht haben.
Hierzulande ist diese Praxis noch neu, in der hiesigen Alternative taucht eher der Begriff "restorative "also wiederherstellende Gerechtigkeit auf und in diesem Zusammenhang der "täter-opfer- ausgleich"...
http://radiochiflada.blogspot.de/2016/10/restorative-justice-gute-alternative.html
In beiden Konzepten RJ und TJ wird der Konflikt vom Staat weg den Tatbeteiligten zurückgegeben, aber bei der Restorativen wird bestenfalls versucht, wieder etwas gut zu machen, wieder etwas zurückzugeben, gemessen an dem Schaden der entstanden ist....
diese Methode versagt jedoch völlig bei Gewalttaten, z.b. bei sexualisierter gewalt...was soll da wiederhergestellt werden, die körperliche und seelische Unversehrheit?...
.
Die
transformative Gerechtigkeit dagegen greift die gesamte Situation auf
und arbeitet, bei gemeinsamen Willen, an einer Transformation der Beziehungen, setzt also durch die Tat soziale Prozesse in Gang, die
sich idealerweise in einer Kombination aus individueller Verantwortung und gemeinsamen Widerstand gegen die unterdrückenden Strukturen und Gesellschaftsverhältnisse aller ergeben..
Im Laufe der Jahre haben verschiedene Gruppen durch auch eigene Erfahrungen in den Stadtteilen, Organisationen und Workshops hilfreiche Tipps im Umgang bzw. im Nutzen der "transformativen gerechtigkeit" öffentlich gemacht...einige davon gibt es inzwischen auch im deutschsprachigen Raum
http://transformation.blogsport.de/images/TransformativeHilfe.pdf
http://radiochiflada.blogspot.de/2017/05/weder-staat-noch-justiz-broschure.html
...Transformative Gerechtigkeit erscheint mir momentan nur praktisch umsetzbar im lokalen Rahmen...da dies aber deshalb nur in der jeweiligen Gemeinschaft Sinn macht, kann es auch nicht übertragen werden, aber für die jeweilige Gemeinschaft insofern förderlich,kann und muss diese doch ihre eigenen Prozesse in Gang setzen, Handlungsfaehigkeit und Selbstbestimmung vor allem fuer die jeweils Betroffene zurueckgewinnen ..
....und dies in moeglichst allen alltaeglichen Kaempfen in den Nachbarschaften, den Schulen Arbeitsplaetzen...durch Ablehnung strafender Reaktionen..so verliert nicht nur das Justizsystem mehr und mehr an Bedeutung....
auch wenn es oft als nicht umsetzbar erscheint, wenn heute noch selbst in linksradikalen autonomen Gemeinschaften mit Ausschluss bis hin zu Appellen an die herrschende Justiz operiert wird...aber entkommen koennen wir diesen letztendlich Herrschafts ( und damit Knast) stabilisierenden Verhalten und Verhaeltnissen nur, indem wir die Justiz, die Richter*innen als Institution und in unseren Koepfen attackieren...in allen moeglichen Dingen und Orten...
dieses Moeglichkeiten durch die Transformative Gerechtigkeit scheinen mir die einzig nachhaltige Loesung fuer eine Herrschafts weil straffreie Gesellschaft zu sein...
****
(Niederschrift eines Vortrags bei den "Libertären Tagen 2017" in Köln)
Im Laufe der Jahre haben verschiedene Gruppen durch auch eigene Erfahrungen in den Stadtteilen, Organisationen und Workshops hilfreiche Tipps im Umgang bzw. im Nutzen der "transformativen gerechtigkeit" öffentlich gemacht...einige davon gibt es inzwischen auch im deutschsprachigen Raum
http://transformation.blogsport.de/images/TransformativeHilfe.pdf
http://radiochiflada.blogspot.de/2017/05/weder-staat-noch-justiz-broschure.html
...Transformative Gerechtigkeit erscheint mir momentan nur praktisch umsetzbar im lokalen Rahmen...da dies aber deshalb nur in der jeweiligen Gemeinschaft Sinn macht, kann es auch nicht übertragen werden, aber für die jeweilige Gemeinschaft insofern förderlich,kann und muss diese doch ihre eigenen Prozesse in Gang setzen, Handlungsfaehigkeit und Selbstbestimmung vor allem fuer die jeweils Betroffene zurueckgewinnen ..
....und dies in moeglichst allen alltaeglichen Kaempfen in den Nachbarschaften, den Schulen Arbeitsplaetzen...durch Ablehnung strafender Reaktionen..so verliert nicht nur das Justizsystem mehr und mehr an Bedeutung....
auch wenn es oft als nicht umsetzbar erscheint, wenn heute noch selbst in linksradikalen autonomen Gemeinschaften mit Ausschluss bis hin zu Appellen an die herrschende Justiz operiert wird...aber entkommen koennen wir diesen letztendlich Herrschafts ( und damit Knast) stabilisierenden Verhalten und Verhaeltnissen nur, indem wir die Justiz, die Richter*innen als Institution und in unseren Koepfen attackieren...in allen moeglichen Dingen und Orten...
dieses Moeglichkeiten durch die Transformative Gerechtigkeit scheinen mir die einzig nachhaltige Loesung fuer eine Herrschafts weil straffreie Gesellschaft zu sein...
****
(Niederschrift eines Vortrags bei den "Libertären Tagen 2017" in Köln)