Mittwoch, 25. Dezember 2019

Mithören in den Knästen von MeckPomm --- eigenwillige Interpretation der Ministerin....








Im Gefängnis, eigentlich der steinerne Ausdruck der Rechtsstaatlichkeit, ist in Wirklichkeit ein rechtsfreier Raum...die Gefangenen sind schutzlos der sie umgebenden Gewalt ausgeliefert...in dieser totalen Institution wird der einzelne entindividualisiert, durch stetige Machtdemonstration angepasst, untergeordnet und weiter verroht… wichtige Überlebensmittel wie die Kommunikation auch und vor allem die schriftliche wie telefonische nach draußen, werden durch Zensurmassnahmen eingeschränkt und als Disziplinierungsinstrument für die Unterordnung des Gefangenen gegenüber den willkürlichen Massnahmen der JVA Verwaltung eingesetzt… eigentlich geht da eigentlich nichts mehr in der Unterwerfung ja Zerstörung des Menschlichen, es sei denn, Mensch ist in Mecklenburg Vorpommern im Knast und die zuständige Justizministerin heißt Hoffmeister… denn sie hat für die Knäste in MeckPomm eine weitere Zerstörung des Selbstwertgefühls der Gefangenen gefunden … die Überwachung nicht nur der schriftlichen Kommunikation wie überall üblich, sondern auch die der telefonischen – und dies ohne die Gefangenen zu informieren… wahrlich einzigartig in Deutschland..





Das Kommunikationsunternehmen Telio, welches das Monopol in deutschen Gefängnissen besitzt, preist auf ihren Firmenseiten an, dass durch ihre Produkte das Überwachen und Mithören problemlos ist...in den Knästen von MeckPomm vor allem… dies sei erlaubt und durch die Strafprozessordnung geregelt, so das Ministerium … aber das scheint hier eine Frage der Auslegung zu sein.. `ich interpretiere ein Gesetz so, dass es auf meinen Verfolgungs und Kontrollwahn passt´, wird sich die Ministerin dabei gedacht haben, denn in der Strafprozessordnung steht dassGefangene vor Beginn des Gesprächs sowie die Gesprächspartnerin oder der Gesprächspartner unmittelbar nach Herstellung der Verbindung in ihrer jeweiligen Landessprache über die Überwachung“ informiert werden
und so geht das Ministerium in MeckPomm ihren eigenen Weg in die absolute Zerstörung des Gefangenen, das Strafbedürfnis scheint bei der Ministerin enorm ausgeprägt zu sein und macht auch nicht vor zeitgemäßen Reformvorschlägen halt … siehe ihre strikte Weigerung, z.b. das so genannte „Schwarzfahren“ aus dem StGB zu streichen, wie es ihre Kolleginnen und Kollegen aus den meisten Bundesländern überlegt haben 




Über den Monopolisten Telio, der den Knästen Produkte wie ROOMio (Zellentelefone) und PHONio (Gangtelefone) und ihren Praktiken gegenüber den auf sie angewiesenen gefangenen íst auf den einschlägigen Seiten ja schon einiges berichtet worden (u.a. von der GG/BO)…. aber selbst in Berlin, wo die neusten Produkte von Telio eingesetzt werden, wird nicht mitgehört… jedenfalls nicht im Alltag der normalen Knäste wie in MeckPomm, es wird im Gegensatz dazu weder „aufgezeichnet, gespeichert noch protokolliert“.




Telio preist damit, durch die Überwachungssysteme die Gefangenen in ihrem Sinne zu resozialisieren – dies scheint die Ministerin gut in ihren öffentlichen Rechtfertigungen zu passen … doch statt des resozialisierten, also angepassten Arbeitssklaven und Untertan scheint es mehr und mehr in einem Akt der Selbstverteidigung bei den Gefangenen zur Abschottung zu kommen, da passt eine weitere Massnahme des Justizministeriums in Meck Pomm… denn der als Pilotprojekt in der JVAWaldeck eingesetzte offizielle Störsender, der das Land 800 000 Euro gekostet hat, hat sich wohl laut der Ministerin bewährt … der Störsender war eingesetzt worden, um die verdeckte Kommunikation der Gefangenen,mit „illegalen Handys“ zu beenden… so ganz hat es laut der Ministerin wohl doch noch nicht geklappt, es konnte bisher keine totale Blockade erreicht werden…

dann bleibt für uns doch noch ein wenig Grund zur Freude … solange die Gefangenen die hohen Kosten des Monopolisten und die illegale Überwachung durch die Justiz in Mecklenburg Vorpommern zum einen ertragen müssen, zum anderen aber noch Wege finden, unzensierte oder nicht unterdrückte Nachrichten und Berichte aus den Knästen nach draußen zu senden, freuen wir uns über einige dieser Whistleblower aus Berliner und anderen Knästen und warten voller Ungeduld die nächste Folge des Video- Reports von „Knast vlog“ (und ähnliches)

Solidarische Grüße nach drinnen ...


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aus einem Manuskript des "Knastradio MeckPomm " --- nächste Sendung Anfang Januar

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