Während
des 19.Jahrhunderts wurden diejenigen, die gegen die Sklaverei
kämpften, „Abolitionisten“ genannt. Sie organisierten die so
genannte „Underground Railroad“, eine riesiges Netzwerk von
Sklaven, Entflohenen, so genannten „Free Blacks“, Weisse und
Natives mit Geheimcodes, Routen, sicheren Häusern und
Selbstverteidigungskräften,um diejenigen zu befreien,die als
Eigentum anderer gehalten wurden..
Nach dem (nord)amerikanischen
Bürgerkrieg wurde die Sklaverei durch den 13.Zusatzartikel in der
US-Verfassung gesetzmässig „ausser Kraft“ gesetzt, mit
Ausnahmen….. „ausser als Strafe für ein Verbrechen, dessen die
betreffende Person in einem ordentlichen Verfahren für schuldig
befunden worden ist...“ (z.B. weil sie sich gegen ihre „Besitzer“
gewehrt hatten oder einfach nur entlaufen waren…. So was wie
Amnestie gab es nur für ihre Besitzer)
Entscheidend
für uns hier ist es, dass diese „Abolitionisten“ nicht
versuchten, den Staat zu zerstören, sondern nur den privaten
Gebrauch der Sklaverei, und dadurch die unterdrückende Regierung
intakt liess und dieser erlaubte durch den 13.Zusatzartikel zwar dem
Individuum das Recht als Sklavenhalter zu untersagen, aber durch die
„Black Codes“ und „Jim Crow“Gesetze weiterhin die schwarze
Bevölkerung in eine rassistische Ordnung zu halten… erst in den
1960er Jahren waren so was wie Bürger*innenrechte auch für sie
durchgesetzt.
Bei
den heutigen „Abolitionist*innen“, die sich vor allem in der
Tierrechts- und der Antiknastbewegung organisieren, sind auch
Anarchist*innen dabei, während wohl die meisten aus den
libertären Spektrum aus guten Gründen den Begriff „Demolitionisten“
für sich in Anspruch nehmen.
„Abolitition“
ist vom guten Willen und einer angenommenen Menschlichkeit der
Politiker*innen abhängig, die Gesetze machen sollen, um Gefängnisse
abzuschaffen. Dies führt im besten Fall dazu, dass ihre Aktionen
alle Jahre eine Reform im Sinne eines „humanen Gefängnisses“
durchsetzen. Denn , solange es eine Regierung gibt, wird es
Gefängnisse geben.
Es liegt im ihrem Interesse, dass es Gefängnisse
gibt, als Mittel der sozialen Kontrolle, wie es die Interessen der
Wirtschaft sind, möglichst viel Profit aus den Gefängnisarbeitern
herauszuholen. So arbeiten beide Interessen zusammen, wobei es den
Politiker*innen zukommt, durch entsprechende Gesetze die
Lohnsklaverei weiter zu gewährleisten.
Dass
heisst für uns. Wenn wir das System der Gefängnisse abschaffen
wollen und wirklich frei leben wollen, müssen wir die Regierungen
stürzen und den Staat... diese Welt der (anti)sozialen Ordnung auf
den Kopf stellen. Und deshalb sehen sich immer mehr Libertäre und
Anarchist*innen als „Demolitionisten“ im Gegensatz zu den
„Abolitionisten“, auch wenn letzterer Begriff immer noch oft zu
widersprüchlichen Handlungen in der anarchistischen Bewegung
führt.
Dadurch
gelingt es (noch) den Verwaltern und Befürwortern des Staates und
seiner Regierung, unsere Leidenschaften und Wünsche zu unterdrücken
und die Logik der Unterwerfung unter Autorität und Herrschaft und
die Notwendigkeit von Gefängnissen, Polizei und Justiz durchzusetzen
--- eine andere neue Form der Sklaverei.
Es
gibt keine Einigung mit den Institutionen der Unterdrückung, um zu
wirklicher Freiheit für uns alle zu kommen, und das ist das Anathema
der Anarchie.
Reisst
die Mauern nieder !
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